Den Sternenhimmel zu fotografieren, das hat schon etwas sehr Besonderes. Wer weiß, ob einzelne, für uns sichtbare Sterne so überhaupt noch existieren? Vielleicht endete deren Lebenszeit schon vor vielen Millionen Jahren in einer Supernova? Gegenwart und Vergangenheit festgehalten auf einem Foto.
Ohne großartige Vorbereitung – z. B. vorher YouTube-Tutorials anschauen oder ähnliches – wollte ich es einfach mal ausprobieren, einen Sternenhimmel zu fotografieren und sehen, was dann dabei rauskommt. Learning by doing also. Der Himmel war sternenklar, kein Wölkchen am Himmel, aber Leipzig strahlt in etwa 20 Kilometern Entfernung schon recht ordentlich. Urbane Gebiete sind wegen ihrer Lichtverschmutzung nicht gerade die geeignetsten Orte für Astrofotografie.
Und trotzdem: Ich habe mein Stativ aufgestellt, manuell auf unendlich fokussiert und mit Blende und Belichtungsdauer etwas herumexperimentiert. Zugegeben, die Fotos mögen bei weitem nicht so spektakulär sein, wie die zahlreichen Milchstraßenfotos im Netz, aber zufrieden und ein bisschen beeindruckt davon bin ich trotzdem.
Das erste Foto habe ich nur gerade so lange belichtet, dass die Sterne darauf auch tatsächlich noch als Sterne und nicht als Lichtstreifen zu sehen sind. Eine Belichtungsdauer von 25 Sekunden ist dabei so ziemlich das maximale, ohne dass aus Punkten Streifen werden.
18 mm │ f/3.5 │ 20 sec │ ISO 800
Bei der Aufnahme des zweiten Fotos habe ich die Blende knapp sechs Minuten offen gelassen. Die Erde dreht sich weiter und damit auch der Sternenhimmel um uns. Das hat den interessanten Effekt, dass durch die weiterwandernden Sterne die Starstripes im Bild entstehen, der Baum im Vordergrund aber scharf bleibt.
18 mm │ f/3.5 │ 345 sec │ ISO 200