Der Tag der Deutschen Einheit spendierte zum Glück noch mal einen angenehm warmen Herbstabend. Das waren gute Voraussetzungen, um sich die Kamera und das Stativ zu schnappen und zwei Fotospots abzuradeln, die ich schon eine Weile im Hinterkopf hatte und bei denen eines besonders zur Geltung kommen sollte: die Lichtspuren von Fahrzeugen infolge der Langzeitbelichtung.
Mein erster Anlaufpunkt war die Waldschlösschenbrücke, die ich dem Fahrbahnverlauf folgend fotografieren wollte. Ich positionierte mich direkt über dem Ausgang des Waldschlösschentunnels in Richtung Uniklinik. Der senkrechte Pfeiler der Geschwindigkeitsanzeige bildet eine Art Symetrieachse für den Bildaufbau des Fotos. Die LED-Bänder in den Brückengeländern, die Bordsteine, die Straßenmarkierungen und die Lichtspuren der Autos führen den Blick vom Vordergrund hin zu den Brückenbögen. Witzig wäre sicher noch ein Auslöser der Blitzeranlage gewesen, aber man kann nicht alles haben. Fraglich wäre ohnehin, ob der Blitz dann zu sehen gewesen wäre?
54 mm │ f/11.0 │ 36,5 sec │ ISO 100
Nachdem ich die „Waldi“ im Kasten hatte, radelte ich den Elberadweg stromaufwärts zur Loschwitzer Brücke, meinem zweiten Ziel. Durch die Illumination wird deutlich sichtbar, warum die imposante Brücke vielmehr als „Blaues Wunder“ bekannt ist. Auch hier wollte ich die Lichtspuren der Autos zur Bildgestaltung einsetzen. Einige, auch durch die Langzeitbelichtung nur schemenhaft sichtbare Passanten auf dem Fußwegbereich der Brücke verleihen dem zweiten Bild noch zusätzlich das interessante Etwas. Die Belichtungsdauer der Fotos lag bei 12 bzw. 19 Sekunden.